Show-Archiv: Neuköllner Spätlese

PRST009 Neuköllner Spätlese – Namedropping in der Hasenheide oder ein Sonntag im August

Alles neu & alles altbekannt. Der Sommer ist (war) super, die Überwachung inzwischen Alltag. Man traf sich in der sagenumwogenen Hasenheide, 36 Grad zeigte das Thermostat und unsere Gesichter schmückte ein sommerliches Grinsen. Der Wein war jut jekühlt & einen Gast hatten wir auch! Die erste (und wahrscheinlich bis zum nächsten Sommer letzte) “Neuköllner Spätlese” ist im Kasten – und kommt erst jetzt, weil wir uns dachten ein bissl Sommerrest im Frühherbst hebt eure Laune erheblicher & im Sommer wäre sie ja eh untergegangen, wa?

Die beiden fixen Trinkpartner der Spätlese luden sich einen Philosophen ein (Christian aka @TwittyTwister). Ein Spötter, ein Provokateur, ein Schwätzer – kurz die perfekteste Ergänzung für uns beiden Trunkbolde. Eigentlich hatten wir auch ein ernstes Thema: Privatheit & Öffentlichkeit – und ja der rote Faden ist sogar manchmal vage erkennbar, aber ihr kennt uns – du musst das Thema weiten, wie eine Geburt den Mutternschoss (also Herr Flaneur, ich darf doch sehr bitten).

Und so sprangen wir von vollbewegungsfähigen, ästhetischen Injurien, zu den Lausebuben der NSA, entglasten die Sakralität, zwangen Mitmenschen zum Cosplay-Outing & kalauerten (sehr zur Freude eines Mitplauderers) über die anglophone Doppelbedeutung von Herrn Kant. Geiler Scheiss. Ich hoffe ihr werdet so melancholisch wie wir bei diesem Rückblick in die Gluthitze des Augusts.

(Hinweis: ja, wir wissen um die voluminalen Unterschiede in der Aufnahme und nein, es war uns leider nicht mehr möglich, die Mikrofonabstandsschwankungen von Herr Z. glattzubügeln – jedoch geloben wir Besserung)

PRST006 Neuköllner Spätlese – Neiddebatte unter Nerds

Neid – dieses miese Wort, welches keiner wirklich mag. Quasi der mundfäulige Naziarsch unter den Gefühlszuständen. Keiner sagt gerne über sich er sei neidisch. Warum eigentlich? Ist dieses kleene Wort wirklich ein solches Schwein?

Wir unternahmen zu zweit eine Reise zum Wortkern, in 80 Phrasen um die Gefühlswelt. Nahezu. Wir umzingelten den Begriff, sezierten ihn, liebkosten ihn. Alles im Schatten des schwarzen Helikopters auf dem Balkon … für beide überraschend genügt diese klitzekleine Four-Letter-Word um knapp 3 Stunden zu füllen & etliche Gläser zu leeren. Eine etwas andere Neuköllner Spätlese: Netzfern, klischeeverseucht, detailverliebt – kurz liebeswert.

in der Sendung erwähnte Links: Ad that has a Secret only kids can see

PRST003 Neuköllner Spätlese – … und Mensch Meier musste zocken, das war wohl der Spielspass.

Ja, es ist soweit, die “Neuköllner Spätlese” hatte endlich ihren ersten Gast! Leider haben wir die erste – wirklich gelungene – Aufnahme (zu einem kompletten anderen Thema) technisch versemmelt, sie sitzt entweder wimmernd, weil ungehört, im digitalen Orkus oder der Verfassungsschutz bietet uns irgendwann für Hartdevisen eine Kopie an – Time will tell …

… somit war Andreas aka @dedalusroot sowas wie Schrödigers Postcastgast – da und doch nicht – wir verzagten aber nicht & legten nochmals an – diesmal sprachen wir über Spiele, das Spielen, den Spieltrieb, die Spass am Spiel & auch über die Einfaltslosigkeit von Spielemachern … und tranken – wie ihr es eben kennt, Vollkontaktblutsport in kurzen Rekonvaleszenzamplituden gegen den eigenen Körper – und alles nur für euch ;D.

Also los gehts – wir ritten im Cast auf folgenden Themen rum, bis die Gäule verrreckten: Kann Tetris als Kulturtechnik Akzeptanz finden? Waren die Jugendtage in den verrauchten Arcadeparadiesen verschwendete Zeiten oder gar evolutionäre Anpassung an die Ploing-Bleep-Tage des Netzes? Waren wir quasi Pixelpioneere ohne Katzenbildchen?

Ausserdem versuchten Andreas & ich diesem staunenden (unverständigen) Nicht-Adapten die Faszination von Paper&Pen-Rollenspiele näher zu bringen (war schwer – ick sag nur 16seitige Würfel) und ja wir sprachen auch über Gottmodussimulationen, wegschnippbare Zivilisationen, Kunstbluttrinker, Pac-Mans Geisterhass, Marios & Luigis Mudder, schlecht adaptierte Filme und erschreckend langweilige Spielerfahrungen … lets go, play it loud.

PRST001 Neuköllner Spätlese – Ist (bezahlbare) Bildung unbezahlbar?

These(n):

  1. Das Bildungssystem in Deutschland ist verrottet & bräuchte ne solide Politur.
  2. Bezahl-Bildung könnte ein Teilelement dieser Politur sein.
  3. Bildung ist sexy.
  4. Bildung sollte jedem offen stehen – Paywalls sind No-Gos.

In diesem Spannungsfeld befanden wir uns. Gewohntes Setting – zuerst solides Agendasetting, es folgte die castkonforme Aufnahme geistiger Getränke & die Revision der ersten Positionen.

Ein kleenes Summary gibts natürlich, damit ihr entscheiden könnt, ob ihr wieder einmal 2 Stunden plus Gespräch folgen wollt ;D. Freuen würde wir uns natürlich.
Also: Mal angenommen es gäbe dieses Studium an der perfekten Uni, was würde uns an einem solchen Ort erwarten?
Wäre wir konfrontiert mit wohlgemuten Dozenten mit Social Media-Skills, ohne nervigen Kreidetafelcharme, dürften wir für präsentationsberatungsresistente Mitstudierende Dramaturgie-Bootcamps einfordern und vergnüglich wie eine wilde Bande glücklicher Bildungsbonobos durch die Hallen toben oder wäre wir Teil einer elitären, exkludierenden Kaste, die sich zwar dem Upgraden des Geistes verschrieben hat, sich aber auch nicht um die Ausgeschlossenen schert.

Ist das Zahlen für Bildung moralisch vertretbar oder sogar wirtschaftlich notwendig? Ist natürlich ein heisses Eisen und sicherlich nicht in 150 trunkenen Minuten schlussendlich zu klären – aber wir gaben uns Mühe. Hört selbst. Shitstorms dürfen am Kommentarfeld abgegeben werden.